Neue ausgebildete Truppführer in der Feuerwehr Neustadt und Esthal

Für die Feuerwehrkameradinnen/en ist eine gute Aus- und Fortbildung sehr wichtig. Die Basis der Ausbildung ist der Grundlehrgang. Hier bekommen die Lehrgangsteilnehmer alles Grundlegende vermittelt und können anschließend als Truppfrau/-mann eingesetzt werden. Auf diesem Wissen bauen alle weiteren Lehrgänge auf. Neben den fachlichen Lehrgängen gibt es einen Lehrgang auf Kreisebene, die einem für eine höhere Führungsstufe qualifiziert, der Truppführer Lehrgang. Dieser ist zwar formell kein Führungslehrgang, befähigt aber andere Feuerwehrleute in einem Trupp zu führen. Dieser kann in der Regel aus zwei oder drei Personen bestehen.

In einem Zeitraum von vier Wochen im April wurden die zehn Lehrgangsteilnehmer, darunter ein Kamerad der Feuerwehr Esthal, in 51 Ausbildungsstunden von den Kreisausbildern auf ihre zukünftige Aufgabe „das Führen der kleinsten taktischen Einheit“ bei der Feuerwehr vorbereitet.

Im theoretischen Abschnitt der Ausbildung vermittelten die Ausbilder in Lehrgesprächen die Themen Rechtsgrundlage, Brandsicherheitswachdienst, Brennen und Löschen, Gefahren an der Einsatzstelle, Fahrzeugkunde, ABC-Gefahren, Truppführer im Brand- und Technische Hilfeeinsatz. Ein weiterer Teil der Theorie war das „Lesen“ von Objektplänen bei Gebäuden in denen z.B. eine Brandmeldeanlage verbaut ist.

Im praktischen Abschnitt der Ausbildung galt es das im Theorieunterricht erlernte in die Praxis umzusetzen. In diesem Ausbildungsteil erläuterten die Ausbilder den Teilnehmern den Rüstwagen, ein Tanklöschfahrzeug 16/24 sowie das Tanklöschfahrzeug 4000 und welche Einsatzmöglichkeiten diese Fahrzeuge haben. Unter anderem wurde der Mehrzweckzug beübt, das korrekte Unterbauen eines Unfallfahrzeuges, der Einsatz eines Spineboards beim Herausholen eines Unfallopfers aus einem Fahrzeug. Diverse Möglichkeiten der Stabilisierung von Unfallfahrzeugen und der Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät wurden ebenfalls beübt. Die Ausbilder vermittelten auch den Einsatz von den eingebauten technischen Einrichtungen der neuen Fahrzeuggeneration und deren Nutzung im Einsatzfall.

Ein weiterer Bestandteil der praktischen Ausbildung war der Brandeinsatz. Bei einem angenommenen Brand in einem unbewohnten Wohnhaus lag das Augenmerk der Ausbilder auf die korrekte Ausführung des Einsatzbefehles, das Schlauchmanagement, dem Gruppen- bzw. Staffelführer über Funk Meldung zu erstatten und auf die eingebauten Szenarios zu achten. Ein weiterer Schwerpunkt in der Wohnungsbrandbekämpfung war, vermisste Personen dargestellt durch Dummys zu finden und die Rettung dieser einzuleiten. In dem Übungseinsatz simulierten die Ausbilder einen Atemschutzunfall, hier wollte man von den Teilnehmern das korrekte Absetzen einer Notfallmeldung sehen und das Arbeiten des Rettungstrupps.

Ein besonderer Teil der praktischen Ausbildung war das Thema „Löschschaum“. Anhand eines Schaumtrainers konnten die verschiedenen, in der Feuerwehr eingesetzten, Schaumarten demonstriert werden. Mit diesem Schaumtrainer ist es möglich wie im Echteinsatz Löschschaum mit Minischaumrohren auf die Brände aufzubringen und deren Wirkung zu erkennen. Man konnte in der Simulation auch schön vorführen, dass Schaum auch brennen kann. Nach der Einleitung konnten die Teilnehmer verschiedene Flüssigkeitsbrände und einen nachgestellten Modelltankwagenbrand versuchen mit Schaum abzulöschen.

Neben einer praktischen Prüfung nach Vorgabe der Ausbilder mussten die Teilnehmer auch einen Fragenkatalog mit 62 Prüfungsfragen beantworten.

Alle Teilnehmer konnten den Truppführer Lehrgang mit Erfolg abschließen. Jetzt steht Ihnen der Weg für weitere Lehrgänge an der Feuerwehr- und Katastrophenakademie in Koblenz offen.

Die Lehrgangsteilnehmer, darunter eine Frau waren Meuser Ninja, Faber Jerome (beide Löschzug II), Hofmann Luis (Feuerwehr Esthal - Verbandsgemeinde Lambrecht), Nett Manuel, Nett Yannick, Kästel Ruben (alle Löschgruppe Geinsheim), Kühn Stefan, Winkelmann Mario (beide Löschgruppe Duttweiler), Eicher Marc (Löschzug I), Haasis Daniel (Löschzug Lachen-Speyerdorf).

Der Lehrgang lag in den bewerten Händen von Bernd Kaiser (Lehrgangsleiter). Unterstützung bekam er von den erfahrenen und langjährigen Kreisausbildern, Axel Behle, Dominik Loesch, Jörg Julier und Senol Tünel.